Heimichl
Heu - ein längst vergessenes Futtermittel. Warum eigentlich?
In der Vergangenheit war es nur möglich, Heu ausschließlich mit der Kraft der Sonne zu trocknen. Dadurch war es zwangsläufig nötig, das Erntegut mehrmals zu wenden. Bei jedem Wendevorgang zerkleinert sich das Material. Und es entstehen die sogenannten Bröckelverluste. Dabei bleibt das feinste, und somit auch das nährstoffreichste Material auf der Fläche.
In der Vergangenheit wurde das Heu nur mit einem geringen Energie- und Rohproteingehalt geerntet. Gerade die wertvollen Kräuter sind durch ihren großen Blattanteil sehr anfällig. Außerdem war meist das Erntefenster sehr gering, weil nur die Kraft der Sonne zur Verfügung stand.
Wir haben aber nun die Möglichkeit unser Heu mittels Rundballentrocknung nachzutrocknen. Dabei wird das Gras auf der Wiese meist zwei mal gewendet. Zuerst mit hoher Drehzahl, am Tag darauf mit niedriger, um das Material zu schonen.
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Wir haben eine Front-Heck-Kombination mit Kammschwader und Rundballenpresse. Damit ist es uns möglich in einer Überfahrt einen homogenen Schwad zu formen und gleichzeitig zu pressen.
Der Kammschwader hat die Eigenschaft das Material schonend vom Boden zu heben und es ohne Bodenkontakt zur Mitte zu transportieren. Dabei ist er sehr futterschonend und der Schmutzanteil ist sehr gering.
Die Presse formt den gleichmäßigen Schwad zu einem gut geformten Ballen. Der Pressdruck wird dem Trockensubstanzgehalt des Materials angepasst. Es ist wichtig, das der Ballen mit einem weichen Kern gepresst wird. Dieser wird dringend benötigt, damit später die Warme Luft durch den Ballen nach oben strömen kann.
Nach dem Transport zur Trocknung, wird der Ballen auf die Öffnungen der Trocknung gestellt. Durch den weichen Kern strömt die warme Luft nach oben und der Rundballen transportiert die Feuchtigkeit von unten nach oben aus dem Ballen. Später muss die Luft dann von innen nach außen. Nach ca.12 Stunden, wird der Ballen gedreht, um sicher zu stellen, das er auch durchgehend trocken ist.
Nach dem Kontrollieren des Trockensubstanzgehaltes, mittels einer Heumesssonde, werden die Ballen aus der Trocknung genommen und zu uns auf den Hof transportiert. Unser Ballenwagen mit hydraulischer Ladungssicherung macht dies schnell und effizient möglich.
Danach lagern die Ballen in unserer alten Fahrsiloanlage, die 2020 komplett mit einer Zimmermannskonstruktion, aus zum Teil eigenem Bauholz, überdacht wurde. Nun ist es uns möglich jeden Ballen im Trockenen zu lagern.
Jeder einzelne Heuballen, ist ein Freude für Mensch und Tier.
Die Vorteile von Heu liegen für mich auf der Hand. Die Futterhygiene ist nahezu unschlagbar im Vergleich zur Silage, wenn der Trocknungsvorgang planmäßig funktioniert, was zu 99% der Fall ist.
Keine Vermehrung von Clostridien, Hefen und Pilzen.
Die Gesamtkeimzahl von Heu ist nahezu immer besser als von Silagen.
Sollen mit Silage ähnliche Werte erreicht werden, kann dies nur mit Bakterienzusätzen oder im schlechtesten Fall, mit einem chemischen Mittel erreicht werden. Selbst hier werden die wenigsten Hersteller eine Zufriedenheitsgarantie übernehmen.
Ein weiterer Punkt, was für Heu spricht sind die hohen Zuckergehalte. Bei Gärfutter ernähren sich die Mikroben von Zucker. Dabei entstehen Milch- und Essigsäure, die wiederum den pH-Wert absenken und damit die Silage haltbar macht.
Die Säure aber wiederum belastet den Verdauungstrakt der Tiere.
Der Zucker, den die Mikroben verstoffwechselt haben, steht aber unseren Tieren nicht mehr zur Verfügung!
Gesundes Futter, gesunde Gülle, gesunder Boden
Auch bei einem späteren Schnittzeitpunkt sind durch die Trocknung immer noch gute Zucker-Gehalte (Energie) möglich.
Auch Luzerne, Esparsette, Klee und sogar Getreide kann zu guten Heuqualitäten geerntet werden. Und das vom Anfang Mai, bis Mitte/Ende Oktober.
Bei Interesse an hochwertigem Rundballenheu könnt ihr euch gerne melden.
Es sind immer mal wieder Kapazitäten zum Schwaden, Pressen und Trocknen frei.
Auch für Pferdebetriebe sehe ich in diesem System Potenzial.
Da das Trocknungsheu meist so gut wie staubfrei ist.
Im System Rundballenpresse sehe ich viele Vorteile. Vor allem das geringe Eigengewicht und den vielseitigen Einsatz. Im Allgemeinen ist die Heuwerbung durch die geringeren Gewichte auf den Flächen um ein vielfaches bodenschonender. Zudem ist auch ein Kurzschnitt möglich.
Die Front-Heck-Kombination lässt sich auch gut im Stroh einsetzen. Das macht Sinn, sobald der Schwad nach dem Mähdrescher durch Niederschlag nass geworden ist und er mittels Heuwender auf der Fläche verteilt werden musste.
Mit einer Überfahrt liegt danach der Ballen wieder auf dem Acker.
Heu von Kulapwiesen, und Naturschutzflächen eignet sich auch sehr gut
für staubfreies Pferdeheu oder extensive Rinderhaltung.
Heu ist auch gut zu handeln . Es ist viel leichter und einfacher zu transportieren als Silage.