Fräsenmichl


Als mir klar war, das der Pflug nicht mehr das Mittel der Wahl sein kann, war ich auf der Suche nach einen Alternativgerät. 
Es sollte auf jeden Fall mit unseren Traktoren zu fahren sein und möglichst flexibel im Einsatz. Das Ganze bei möglichst geringem Einsatzgewicht. 
Das Gerät muss in der Lage sein den Boden möglichst flach und gleichzeitig ganz flächig zu schneiden. Dabei soll es organisches Material gleichmäßig einarbeiten, ohne den Bearbeitungshorizont zu verschmieren! Bei der Auswahl einer Fräse ist auf die Messerstellung zu achten. Beim Arbeiten mit der Fräse, muss die Fahrgeschwindigkeit zur Rotorgeschwindigkeit passen. Die großdimensionierte Luftbereifung passt sich hervorragend dem Boden an. Somit kann eine exakte Tiefenführung gewährleistet werden. Der Deckel ist, je nach Einsatzart, zu öffnen oder zu schließen. 


Ob flacher Stoppelsturz, Maiszünslerbekämpfung, Grünlandneuansaat, Kleegrasumbruch im Herbst oder eine Zwischenfrucht im Frühjahr. Diese Maschine ist fast das ganze Jahr im Einsatz. Eine zusätzliche Mist/Kompostauflage spielt dabei keine Rolle. Ein Verstopfen ist nahezu unmöglich. Auch auf steinigen Böden kommt sie gut zurecht. 

Bei einem Grünlandumbruch ist darauf zu achten, dass die Schälung mit einer Fräse einen Umbruch gleich kommt. Das heißt, das zuständige Amt für Landwirtschaft muss rechtzeitig informiert werden, und ein dementsprechender Antrag muss rechtzeitig gestellt werden.


Sobald grünes oder sehr schwer verdauliches Material (Maisstroh) in den Boden gefräst wird, ist eine Rottelenkung empfehlenswert. Dabei werden Bakterienpräparate in der Front ausgebracht und unmittelbar eingearbeitet. 
Nun sind die besten Voraussetzungen geschaffen, um die Nährstoffe des organischen Materials möglichst verlustarm dem Bodenleben zur Verfügung zu stellen. Dabei kommt ein Rotteprozess zustande, der wiederum den Boden erwärmen lässt. In den nächsten 7 bis 10 Tagen sollte dieser Prozess nicht unterbrochen werden. Dieser Rotteprozess hygienisiert den Boden.

Auf sehr fitten Böden kann direkt nach der Flächenrotte die Folgekultur gedrillt werden. Dies ist aber meist noch nicht möglich. Eine Spatenprobe und eine Kontrolle mit der Bodensonde liefert die nötige Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen. 

Eine tiefe Lockerung (Pflugtiefe = grober Anhaltspunkt) ist meist noch vorzunehmen. Tief lockern, mit möglichst wenig Bodenbewegung. Jede Bodenbearbeitung ist eine Bodenstörung.

Die Maschine ist sehr robust und kann mit Schleppern von 75 bis 200 PS gefahren werden. Dabei hat sie eine Arbeitsbreite von 2,80 Meter und eine Transportbreite von 3 Meter. Bei Verleih wird nach Hektar abgerechnet.